Um bis zu 20 Prozent kann sich die Laufleistung von Sommerreifen reduzieren, wenn sie auch im Winter gefahren werden. Grund dafür ist der höhere Abrieb, der durch das Verhärten der Gummimischung von Sommerreifen bei Temperaturen unter sieben Grad Celsius entsteht. Dadurch sinkt ihre Laufleistung: "Moderne Reifenmischungen haben den geringsten Abrieb, wenn sie in dem Temperaturbereich gefahren werden, für den sie ausgelegt sind", erklärt Holger Lange, Winterreifenentwickler bei Continental.
Deshalb lohne sich auch der Wechsel zwischen Sommer- und Winterpneus. Die Sieben-Grad-Grenze war durch einen "Spiegel"-Artikel ins Gerede gekommen. Sie sei "völlig willkürlich" gewählt, hieß es dort. Bei Bremstests schnitten Sommerreifen auch bei Temperaturen unter sieben Grad besser ab als Winterpneus. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) hält die Vorteile von Winterreifen jedoch durch zahlreiche Reifentests für erwiesen. Besonders auf nasser Fahrbahn sowie auf Eis und Schnee hätten die Winterprofile klare Vorteile.