Die Japaner formulieren den Anspruch, die Reifenentwicklung zu revolutionieren. Die unternehmenseigene virtuelle Reifenentwicklungstechnologie ermögliche den Entwurf eines digitalen Reifens, einschließlich virtueller Tests und Feinabstimmungen, bevor ein Prototyp des Reifens hergestellt und physisch getestet werde.
„Das Verfahren bietet erhebliche Vorteile in Bezug auf Effizienz und Nachhaltigkeit, da die Entwicklungszeit, der Rohstoffverbrauch und die CO2-Emissionen reduziert werden könnten. Mit der digitalen Technologie zur Reifenmodellierung können in der Konzeptionsphase bei jedem Projekt rund 200 Reifen und dadurch ca. 60 Prozent Rohstoffe sowie CO2-Emissionen eingespart werden, da in diesem Zeitraum die Produktion von Reifenprototypen wegfällt“, heißt es in einer Mitteilung. Um die hohen Sicherheitsstandards zu erfüllen seien physische Reifentests natürlich weiterhin erforderlich. Diese können laut den Verantwortlichen jedoch dank der virtuellen Entwicklungstechnologie zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden und schließen damit die Konzeption ab. Traditionell werden die Prototypen in einem Streckentest von bis zu 40.000 Kilometern getestet. Die virtuelle Reifenentwicklungstechnologie biete die Möglichkeit, die physischen Tests und die damit verbundenen Emissionen zu reduzieren.
„Mit diesem innovativen Ansatz unterstützen wir die Ziele unserer CSR-Strategie ‚Our Way to Serve‘ in Bezug auf eine verantwortungsvolle und nachhaltige Produktion“, sagt Christian Mühlhäuser, Managing Director Bridgestone Central Europe. „Aufgrund der zahlreichen Vorteile, die uns diese Technologie bietet, wird sie in alle unsere Entwicklungsprozesse integriert. Auch bei der Entwicklung des neuen Bridgestone Potenza Sport ist diese Technologie zum Einsatz gekommen.“
Die erhöhte Variabilität der virtuellen Reifenentwicklung soll ermöglichen, weit mehr Varianten eines bestimmten Produkts zu testen, da der digitale Zwilling eines Reifens rasch modifiziert und ohne Zeitverzug in einem Fahrsimulator getestet werden kann. „Dies bringt nicht nur Vorteile für die Umwelt mit sich, sondern kann auch die Produktentwicklungszeit und die Reifentests für den Außeneinsatz und Flotten um bis zu 50 Prozent reduzieren. Ein Faktor, der Markteinführungszeit wie Kosten entsprechend senkt“, heißt es seitens der Unternehmensleitung. Lesen Sie einen ausführlichen Industrie-Teil in der Juli-Ausgabe. (kle)