Borbet zählt zu den führenden Herstellern von Leichtmetallrädern in Europa. Diese Spitzenposition will das Familienunternehmen aus dem Hochsauerland auch in puncto Nachhaltigkeit einnehmen. Dafür wurde das Ziel ausgegeben bis zum Jahr 2040 eine annähernd CO2-neutrale Produktion zu realisieren.
Ein entsprechender Zwischenschritt, nämlich die Reduzierung der Emissionen gegenüber 2017 um 30 Prozent bis 2025, wurde bereits frühzeitig erreicht. Diesen Etappensieg führen die Verantwortlichen auf den Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen zurück. Aber auch die aufgrund der Corona-Pandemie verringerte Produktion hat mit dazu beigetragen. Entsprechend betont Oliver J. Schneider, Geschäftsführer der Borbet Vertriebs GmbH: „Das Ziel der CO2-Neutralität bis 2040 haben wir uns unter Normalbedingungen vorgenommen. Welchen Einfluss die gegenwärtigen Krisen auf das Ziel haben, ist aktuell noch nicht abzuschätzen.“ Noch sehen die Verantwortlichen allerdings keinen Grund, von der Vorgabe abzurücken, da bisherigen Ziele erreicht wurden.
Kurzfristig gibt es ohnehin Wichtigeres, das die Verantwortlichen umtreibt. Als energieintensiver Betrieb, der für die Herstellung seiner Produkte auf Erdgas angewiesen ist, beobachtet das Unternehmen die absehbare Gas-Rationierung genau. „Wir haben für unsere Standorte Notfallpläne ausgearbeitet, um schnell reagieren zu können“, berichtet Marcel Karpf, Energiemanager bei Borbet. Sollte die Gasversorgung drastisch eingeschränkt oder gar gänzlich unterbrochen werden, gehören einzelne Borbet-Standorte unter Umständen zu den Betrieben, die unterversorgt sein könnten. Die Notfallpläne beinhalten unter anderem Bereitschaftszeiten der Belegschaft an allen Standorten. Als zusätzliche Maßnahme werden zudem – sofern möglich – einige Räderserien vorproduziert.
Ein weiterer Faktor, der die Situation zusätzlich verschärft, ist die drastische Verteuerung vieler Rohstoffe. „Seit einiger Zeit sind deutliche Preissteigerungen beim Materialeinkauf zu managen“, bilanziert Schneider. „Aluminium, Magnesium oder auch Stahl – die Preise kennen seit vielen Monaten nur eine Richtung. Dem wirken wir z.B. durch ein konsequentes Recyceln der Materialien im Produktionszyklus entgegen. Bereits seit vielen Jahren und als Teil der verabschiedeten Nachhaltigkeitsstrategie werden die im Laufe der Produktion anfallenden Aluminiumspäne gesammelt und mittels spezieller Späneschmelzöfen zur entsprechenden Legierung aufbereitet .“ Rund 600 Tonnen kommen auf diese Weise allein am Standort Medebach in einem Jahr zusammen. (Daniel Willrich)
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