Gepflegte Karkassen sind das Herzstück für jede Runderneuerung.
Foto: Olaf Tewes
Gepflegte Karkassen sind das Herzstück für jede Runderneuerung.

Neue Serie

Beurteilung von Karkassenschäden bei Lkw-Reifen

In unserer neuen Serie stellen wir typische Karkassenschäden vor und geben Tipps, wie diese verhindert werden können. Die Karkasse bildet die Grundlage für eine professionelle Runderneuerung. (Teil 1)

Das Thema Runderneuerung hat durch die Diskussion rund um Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit an Fahrt aufgenommen. Mit unserer neuen Serie über Karkassenschäden will die Redaktion von AutoRäderReifen-Gummibereifung Reifenfachhändler, Transportunternehmer, Spediteure und Fahrer sensibilisieren, sich mehr um das sicherheitsrelevante Bauteil „Reifen“ zu bemühen. Die Redaktion hat dies zum Anlass genommen, unterschiedliche Karkassenschäden zu dokumentieren und diese von Experten vom Reifenhersteller Bridgestone analysieren zu lassen. Stefan Lamp, Head of Productmanagement Commercial und Marcel Münzing, Technical Engineer Quality Assurance (Technische Qualitätssicherung) haben ihre Expertise zu den einzelnen Schäden vorgelegt und wertvolle Hinweise für das weitere Vorgehen gegeben. Die Redaktion bedankt sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und das große Engagement.

In unserer mehrteiligen Serie stellen wir diverse Schadensbilder vor und geben Tipps, wie diese verhindert werden können. Unsere Sammlung lässt sich vor allem in den Beratungsgesprächen des Reifenfachhandels mit den gewerblichen Endnutzern und Flottenbetreibern sinnvoll nutzen. Moderne Nutzfahrzeugreifen bieten unter optimalen Einsatzbedingungen und entsprechender Pflege ein hohes Leistungspotenzial, das durch die Runderneuerung entsprechend betriebswirtschaftlich voll genutzt werden kann.

Karkassenpflege

In der Runderneuerung wird zwischen der Heiß- und Kaltrunderneuerung unterschieden. Für beide Verfahren werden brauchbare Karkassen benötigt. Vor der Runderneuerung liegt die Beurteilung der Karkassen. Schon bei der optischen Sichtprüfung lassen sich diverse Schäden erkennen. Tiefergehende Schäden und Verletzungen des Reifens werden mit Hilfe der Shearographie als wichtigem zweiten Schritt der Qualitätskontrolle aufgedeckt. Mittlerweile arbeiten alle qualitätsbewussten Runderneuerer mit der Shearographie, um Defekte innerhalb der Karkassen aufzuspüren. 

Grundsätzlich können runderneuerte Reifen auf allen Achspositionen sowie in allen Einsatzbereichen vom Fernverkehr über Regional- und Stadtverkehr bis hin zum Baustellenbereich eingesetzt werden. Einzig die Qualität der Karkasse und folglich die der runderneuerten Reifen ist entscheidend für den Bereich, in dem der Reifen eingesetzt werden soll bzw. für den er optimal geeignet ist. Verfügt die Karkasse beispielsweise über Qualität 1 könnte sie ohne weiteres im Fernverkehr eingesetzt werden, wohingegen die Qualität 3 ausschließlich für den Baustellenbereich geeignet ist.

DOT-Alter

Es stellt sich immer wieder die Frage, ob es eine Höchstgrenze für den Ankauf von Lkw- und Busreifen gibt. Grundsätzlich gibt es keine allgemeingültige Altersbeschränkung, da es immer auf den Zustand einer Karkasse ankommt. Aus diesem Grund erfolgt der Ankauf von Karkassen in der Regel durch ein Klassifizierungssystem: Die Achs­position der genutzten Reifen ist dabei weniger relevant, dies wird eher in Bezug auf die Hersteller-Marke (Tier 1, 2, 3) wichtig. Weitere Kriterien sind Anwendung, Reifengröße, Reifenwartung und das Nachschneiden.

Aus den Runderneuerungsbetrieben gibt es unterschiedliche Aussagen: Je nach Betrieb werden beispielsweise Karkassen, die älter als fünf Jahre sind, nicht mehr angekauft. In anderen Fällen wird eine Staffelung der Bewertung der Karkasse je nach Alter vorgenommen. Dies kann zum Beispiel dazu führen, dass Karkassen mit einem Alter bis sechs Jahre mit Qualität 1, Karkassen bis sieben Jahre mit Qualität 2 und bis acht Jahre mit Qualität 3 bewertet werden. Nach dem Ausschuss aufgrund des Alters werden die Karkassen der qualifizierten Entsorgung zugeführt.

Lesen Sie den vollständigen ersten Teil in unserer Mai-Ausgabe. Teil 2 lesen Sie in Kürze online sowie in vollständiger Version in unserer Juni-Ausgabe. Weitere Meldungen aus dem Bereich Runderneuerung finden Sie hier.

AZuR bekommt immer mehr Unterstützung. Nun ist auch der Großkonzern Michelin teil des Netzwerks.

Zuwachs für Recycling-Netzwerk

Michelin stößt zu AZuR

Michelin, der nach Umsatz weltweit größte Reifenhersteller schließt sich nun der Allianz Zukunft Reifen (AZuR) und dem Bestreben nach einer nachhaltigen Reifen-Kreislaufwirtschaft an. Das Unternehmen ist erst der dritte Reifenhersteller, der bei Azur eingestiegen ist. Neben Michelin sind auch Ceat und Apollo Tyres Mitglieder im Netzwerk.

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AZUR Netzwerk

Apollo Tyres verstärkt AZuR

Der erste renommierte Reifenhersteller schließt sich dem Netzwerk Allianz Zukunft Reifen (Azur) an.

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Ho Bum Song (Bryan) (l.), Managing Director Hankook und Manfred Zoni, Sales Director und Head of Sales Truck & Bus bei Hankook Reifen Deutschland.

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Lkw-Reifenvermarktung

Mit einem bunten Strauß an Produkten und Dienstleistungen präsentierte sich Reifenhersteller Hankook auf der Nufam in Karlsruhe. Erstmals auf der Messe war auch der neue Managing Director Ho Bum Song (Bryan) von Hankook.

    • Hankook, Reifenindustrie, Messen

Reifenindustrie

Goodyear will mit "eCasing" Wachstumspotenzial in Runderneuerung ausschöpfen

Goodyear Dunlop hat im August 2014 eine weiterentwickelte Version seines internetbasierten Managementsystems für Karkassen von Lkw-Reifen eingeführt. Dieses ist Bestandteil des Bestellportals myWay. Über die Plattform mit dem Namen „eCasing“ werden die Karkassen und der gesamte Runderneuerungsprozess bei Goodyear Dunlop organisiert. Die überarbeitete Version soll Reifenhändlern zusätzliche Funktionen wie eine detaillierte Statusverfolgung von Aufträgen sowie den digitalen Zugang zu wichtigen Dokumenten wie Rechnungen, Abholscheinen und Gutschriften bieten.

    • Reifenindustrie