Auf der Verkaufsleitertagung 2021 in Bremerhaven gab es einen intensiven Austausch über die herausfordernden vergangenen Monate.
Wie haben die Gesellschafter der Top Service Team KG die Pandemiezeit erlebt, welche konkreten Schwierigkeiten galt es zu bewältigen?
Gerd Wächter: Alle Gesellschafter haben die Pandemie in regional unterschiedlicher Intensität erlebt, jedoch gut bewältigt. Der gesamte Wertschöpfungsprozess vom Einkauf bis zum Verkauf war ja betroffen. Besonderen Augenmerk haben die Gesellschafter jedoch von Anfang an auf die Sicherheit aller Mitarbeiter und der Kunden gelegt, das heißt Sicherheits- und Hygieneaspekte standen und stehen nach wie vor an erster Stelle bei der Bewältigung der Pandemie.
„Der Blick geht nun nach vorn“, sagten Sie im Rahmen der Tagung. Was stimmt Sie optimistisch für die Zukunft? Und welche Herausforderungen sehen Sie für die kommenden zwei Jahre?
Gerd Wächter: Nun ist es so, dass die Geschäfte trotz Pandemie besser laufen oder gelaufen sind als in anderen Branchen. Gleichwohl haben wir und die gesamte Branche strukturelle Probleme. Das Reifen- und Kfz-Servicegeschäft ist nicht so sexy wie die New Economy. Eine Mannschaft in ausreichender Stärke und Qualifikation vor Ort in allen Betrieben zu haben um das Servicegeschäft problemlos durchführen zu können, ist die wohl größte Aufgabe die wir haben. Betriebe können sie bauen, Maschinen können Sie kaufen. Gut ausgebildete Menschen, die die vielfältigen Herausforderungen im Tagesgeschäft mit Freude bewältigen, sich mit dem Unternehmen voll identifizieren, das ist die große Herausforderung vor der wir in den kommenden Jahren stehen. Dazu braucht es Mut sowie neue Ideen und Maßnahmen, um den Wandel hin zu modernen attraktiven Arbeitgebern in den Griff zu bekommen.
Wie steht es aktuell um die Tochter „Servicequadrat“?
Gerd Wächter: Bei Servicequadrat leiden wir besonders unter den Auswirkungen der Pandemie. Auch wenn die derzeitigen Zulassungszahlen im Leasing- und Flottenmarkt uns Grund zur Hoffnung auf eine rasche Erholung des Geschäfts geben, sehen wir doch deutliches Spuren in unserer Geschäftsentwicklung. Laufende Leasingverträge werden durch die Kunden verlängert, Reifen nicht abgefahren und demzufolge im Rahmen des saisonalen Wechsels lediglich umgesteckt. Dadurch sinken die Stückzahlenverkäufe an Neureifen erheblich. Parallel dazu sollen wir im Netzwerk der Servicequadrat vermehrt Kfz-Serviceleistungen anbieten um die Gesamtkostensituation unserer Kunden zu verbessern. Wir sind gerne bereit diese Investitionen zu tätigen, brauchen aber im Umkehrschluss auch die Umsätze um das Geschäft rentabel für uns zu gestalten.
Ein weiterer Aspekt sind neue aufkommende Geschäftsmodelle (Auto-Abos, Car-Sharing, …). Auch wenn diese Geschäftsfelder in Stückzahlen noch sehr gering sind, müssen wir uns damit kontinuierlich auseinandersetzen, um zukünftig adäquate Angebote zur Zufriedenheit der Kunden zu schaffen. Lesen Sie das komplette Interview im Handelsteil der Dezember-Ausgabe. (Kay Lehmkuhl)