Knapp 50 Teilnehmer nahmen an der Veranstaltung teil. Das Netzwerk Azur bietet den branchenübergreifenden Austausch um eine nachhaltige Verwertungsstrategie zu entwickeln und zu fördern. Neben interessanten Vorträgen wurde in unterschiedlichen Workshops über neue Projekte und Ziele in den nächsten drei Jahren diskutiert. Dabei wurden besonders die Bereiche Runderneuerung, stoffliche Verwertung, Pyrolyse und Gummiasphalt angesprochen und behandelt.
Der Workshop Runderneuerung war durch zahlreiche Vertreter aus dem Bereich der Runderneuerung gut besetzt. Günter Ihle, Geschäftsführer von Rigdon, übernahm die Gesprächsführung. In der Diskussion wurde festgestellt, dass das Thema Runderneuerung im Bewusstsein von Spediteuren und Fuhrparkbetreibern immer noch nicht angekommen ist. Das bezieht sich nicht nur auf Lkw-Reifen, sondern vor allem auch auf Pkw-Reifen. Die Möglichkeit der Ressourcenschonung durch runderneuerte Reifen wird immer noch nicht umfassend praktiziert. Das Netzwerk will prüfen, ob durch eine Imagekampagne die Akzeptanz der Runderneuerung erhöht werden kann.
Dabei spielen natürlich auch günstige Importreifen eine belastende Rolle. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Azur die Anforderungen an runderneuerungsfähige Karkassen definiert. Günstig wäre hier die Zusammenarbeit mit der Neureifenindustrie. Mit dem Unternehmen Apollo Tyres hat der erste Reifenhersteller seine Partnerschaft im Azur-Netzwerk erklärt. „Damit können wir endlich den kompletten Reifen-Kreislauf abdecken, die Runderneuerung weltweit stärken und ein Vorbild für die globale Reifen-Kreislaufwirtschaft sein“, freute sich AZuR-Netzwerkkoordinatorin Christina Guth.
:metabolon
Zum besseren Kennenlernen des Standortes wurden die Teilnehmer zu einem interessanten Rundgang eingeladen. Das :metabolon wurde im Rahmen des Strukturförderprogramms der Regionale 2010 gegründet. Als Standort wurde die ehemalige Zentraldeponie Leppe in Lindlar, Engelskirchen ausgesucht. Durch eine enge Kooperation der Technischen Hochschule (TH) Köln und des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes (BAV) können interdisziplinäre Fragestellungen rund um die stoffliche Verwertung, und die zirkuläre Wertschöpfung behandelt werden. Dazu gehört es auch, dass biogene und abfallstämmige Reststoffe betrachtet werden. Dabei werden die Bereitstellung regenerativer Energie und die Rückgewinnung von werthaltigen Materialien in unterschiedlichen Arbeitsgruppen untersucht. Das Institut legt den Fokus auf die Entwicklung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.
Lesen Sie mehr über die Azur-Partnertagung in Lindlar in der Mai-Ausgabe von AutoRäderReifen-Gummibereifung.