Ein Thema an dem nicht nur in der Räderbranche aktuell kein Weg vorbeiführt ist der Bereich Nachhaltigkeit mit all seinen Facetten. Dass das Thema auch für CMS ganz oben auf der Agenda steht, hat nur bedingt mit den aktuellen Entwicklungen zu tun. Der Räderhersteller hat sich als Zulieferer für die Automobilindustrie einen Namen gemacht und ist als solcher seit 1980 in diesem Bereich gefordert. „Seitens der Automobilindustrie wird das Thema bereits von Beginn an klar adressiert“, berichtet Andreas Göbel, Geschäftsführer der CMS Automotive Trading GmbH. Bei Audits verschiedenster Art müssen Zulieferer wie CMS ihre diesbezüglichen Anstrengungen und Fortschritte nachweisen.
Mit einer möglichst nachhaltigen Produktionsweise ist es dabei jedoch nicht getan. „Beim Thema Nachhaltigkeit liegt der Fokus oft ausschließlich auf der Produktion und der Herstellung, obwohl auch soziale Belange – etwa die Sorge für Mitarbeiter – dazugehören“, weiß Andreas Göbel. Gleichwohl sind etwa die CO₂-Einspar-Potenziale bei einem energieintensiven Prozess wie der Räderherstellung vergleichsweise hoch. Kein Wunder also, dass auch CMS gezielte Maßnahmen in dieser Richtung unternimmt. Für rund 25 Millionen Euro soll in der Türkei ein Solarpark entstehen, der den Strombedarf aller CMS-Werke decken soll.
Produktion und Logistik
Gegenwärtig gehen etwa 95 Prozent der CMS-Räder in die Erstausrüstung, während der Aftermarket-Anteil bei etwa fünf Prozent liegt. Dass die enge Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie Ansatzpunkte für das eigene Fachhandels-Geschäft bietet, liegt auf der Hand. „Die Fahrzeughersteller geben die Marschrichtung vor. Trends, die sich bereits frühzeitig abzeichnen, erreichen dann – mit Verzögerung – auch den Aftermarket“, führt Andreas Göbel aus. Beispiele dafür finden sich auch im aktuellen CMS-Portfolio.
Produziert werden die Räder in den vier CMS-Werken im türkischen Izmir, wo auch das F&E-Zentrum ansässig ist. An den vier Standorten – von denen der neueste erst im Jahr 2021 eröffnet wurde – werden rund 10 Millionen Leichtmetallräder pro Jahr gefertigt. Bei dem neuen Werk handelt es sich laut Aussagen der Verantwortlichen um das modernste Räderwerk in Europa. „Allerdings sieht man nicht viel vom eigentlichen Produktionsprozess, da die meisten der hochpräzisen Arbeitsschritte im Inneren der Maschinenanlagen ablaufen“, sagt der Geschäftsführer.
Eine besondere Rolle nimmt auch das dritte CMS-Werk ein, das im Jahr 2011 eröffnet wurde. So befindet sich das Werk in einer sogenannten Freihandelszone, was erhebliche wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. Viel wichtiger ist jedoch die Produktionsleistung des Standortes: Allein hier werden gut vier Millionen der insgesamt zehn Millionen CMS-Räder produziert.
Ihren Weg auf den deutschen und den mitteleuropäischen Markt finden die CMS-Räder über den Hafen in Bremen und das dortige Logistikzentrum. Etwa 180.000 Aftermarket- sowie 200.000 OE-Räder warten dort auf ihren Weitertransport zu Handelspartnern und OEM-Kunden. Für letztere und ihre exakt getimten Produktionszeiten werden die Räder nach dem Ausladen aus dem Schiffscontainer noch einmal gesondert verpackt. Um währen der Umrüstzeiten Belastungsspitzen abzufedern, lagern zudem in der Türkei weitere 50.000 vorproduzierte Aftermarket-Räder.
In Bremen und St. Leon-Rot arbeiten insgesamt rund 60 Personen. Während der Bremer Standort die Logistik abwickelt, zeichnet das Team im baden-württembergischen St. Leon-Rot für alle Belange der Bereiche Vertrieb und Marketing verantwortlich. Der Innen- und Außendienst versorgt außerdem Händler und Partner mit allen relevanten Informationen rund um das aktuelle CMS-Portfolio.
Ausgewogene Produktrange
Mit einer Vielzahl an Designs bespielt CMS aktuell die ganze Bandbreite an Dimensionen von 14 bis 20 Zoll. Ab dem nächsten Jahr sollen dann auch 21-Zoll-Räder für den Aftermarket hinzukommen – auch hier folgt das Unternehmen der Entwicklung in der Automobilindustrie: „Teilweise werden bereits jetzt E-Autos ab Werk mit 21-Zoll-Rädern ausgeliefert“, so der Geschäftsführer.
Die speziell für E-Autos und Hybride ausgelegten Aero-Designs wie etwa das C32 sind ein wichtiger Bestandteil des gegenwärtigen CMS-Programms. In der Herstellung sind die luftwiderstandsoptimierten Räder aber auch sehr komplex. „Solche beinahe vollgeschlossenen Designs sind technisch besonders anspruchsvoll und in der Endbearbeitung durchaus herausfordernd“, erläutert Göbel. Gleichwohl erfüllen die Räder ihren Zweck in besonderem Maße, wie 2022 die TU Dresden bestätigt hat. Verringerungen des Luftwiderstandes von bis zu 16 Prozent in der Spitze haben die Experten ermittelt. Angesichts der steigenden Modellvielfalt im Segment der E- und Hybrid-Fahrzeuge wächst auch die Nachfrage nach speziell für diese Fahrzeugklasse optimierten Rädern.
Einer ebenso großen Beliebtheit erfreut sich nach Aussage des CMS-Geschäftsführers das Radmodell C33. Das rechtzeitig zum 25-jährigen Jubiläum von CMS Deutschland im vergangenen Jahr gelaunchte Design steht inzwischen in vier Farboptionen und Abmessungen von 18 bis 20 Zoll zur Verfügung. Die jüngste Erweiterung des C33-Line-Ups ist die Lackierung „schwarz glanz“. Schon in Kürze soll darüber hinaus ein weiteres Felgenmodell den CMS-Katalog ergänzen. Das neue 5-Speichenrad C34 soll bereits Mitte des Jahres im Handel erhältlich sein und wie auch alle anderen CMS-Räder ganzjährig einsetzbar sein.