Bewegungen von Kraftfahrzeugen um die Längs-, Quer-, und Hochachse werden als Wanken oder Rollen, Nicken und Gieren bezeichnet. Diese drei rotatorischen Bewegungen stellen die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Fahrdynamik dar. Aus ihnen ergibt sich der Roll-Nick-Gier-Winkel. Es ist außerdem wichtig zu wissen, wie sich das Fahrzeug bei Kurvenfahrt verhält. Dabei spricht man von Über-, Untersteuern oder neutralen Eigenlenkverhalten. Das neutrale Eigenlenkverhalten stellt laut Bilstein fahrdynamisch das Optimum dar. Denn dabei hält das Fahrzeug selbst bei höheren Kurvengeschwindigkeiten die vom Kurvenradius vorgegebene Spur.
Abhängig ist das Eigenlenkverhalten, Bilstein zufolge, von der konstruktiven Bauart des Fahrzeugs. Einfluss haben vor allem die Lage des Schwerpunkts, das Antriebskonzept, die Fahrwerkgestaltung und die Seitenführungseigenschaften der Reifen. Ein neutrales Eigenlenkverhalten macht das Fahrzeug nach Angaben von Bilstein optimal beherrschbar. Das Unter- oder Übersteuern erfordert gezielte Gegenreaktionen des Fahrenden.
Untersteuerndes Eigenlenkverhalten liegt dann vor, wenn das Fahrzeug stärker zum Kurvenaußenrand als vom Lenkeinschlag der Vorderräder vorgegeben strebt. Laut Bilstein Academy kann mit einer Gaswegnahme dieser Situation entgegengewirkt werden. Nimmt man den Fuß etwas vom Pedal, verlagert sich das Gewicht auf die Vorderräder und das Fahrzeug hat wieder eine bessere Straßenhaftung. Bewegt sich das Fahrzeug hingegen zum Kurveninnenrand, spricht man von Übersteuern. Hierbei gilt es, gezielt gegenzulenken. Bilstein-Markenbotschafter Walter Röhrl drückt es so aus: „Wenn du den Baum siehst, in den du reinfährst, hast Untersteuern. Wenn du ihn nur hörst, hast Übersteuern.“ (vdf)