Im Rahmen eines "Langzeittests" haben GTÜ und ACE den Goodyear Vector 4Seasons und den Michelin CrossClimate auf den Prüfstand gestellt. Die Prüfer wollten herausfinden, welches Bild "Multitalente" abgeben, nachdem sie 10.000 Kilometer unter sommerlichen Bedingungen abgespult haben. Das Ergebnis liest sich wie ein Plädoyer für Ganzjahresreifen: "Sie verschenken keine wesentlichen Sicherheitsreserven, gewährleisten, im Winter mobil zu bleiben, genügen der Winterreifenpflicht und zahlen sich auch hinsichtlich der Kosten aus."
Getestet wurden der Goodyear Vector 4Seasons und der Michelin CrossClimate, jeweils in der Dimension 205/55 R16, montiert auf zwei identischen Fahrzeugen des Typs VW Passat. Eine solide Referenz zum Neuzustand bot laut den Verantwortlichen ein Test von für den Winter geeigneten Reifen, durchgeführt im Herbst vergangenen Jahres. Die Resultate bezeichnen GTÜ und ACE als verblüffend: Beim Bremsen auf nasser Straße zeige der gebrauchte Michelin im Vergleich zum neuwertigen Zustand einen deutlich längeren Bremsweg, während jener des Goodyears sogar kürzer ausfiele als der entsprechende Neureifen. Auf Eis und Schnee boten beide gebrauchten Reifentypen nach Angaben der Prüfer eine zwar leicht schlechtere, aber immer noch völlig ausreichende Traktion. Die große Überraschung wollen die Tester beim Bremsen auf geschlossener, festgefahrener Schneedecke bemerkt haben. Beide Testkandidaten verzögerten nach 10.000 Kilometer Laufleistung besser als ihre neuwertigen Pendants. Der Test zeige, dass der Einsatz von Ganzjahresreifen nicht prinzipiell auf Kosten der Fahrsicherheit gehe - zumindest nicht nach der ersten Sommersaison. Rund 1,6 Millimeter ihrer Profiltiefe hatten beide Reifentypen über die Sommersaison eingebüßt.
(kle)