Tobias Lacina von Reifen Feneberg in Kempten/Allgäu ist Deutschlands bester Geselle im Reifenhandwerk. Beim diesjährigen Bundesleistungswettbewerb der Vulkaniseur-Handwerksjugend erreichte der im Schwerpunkt Reifen-/Fahrwerktechnik ausgebildete Nachwuchshandwerker sagenhafte 96,5 von maximal 100 erreichbaren Punkten und damit eine glatte „Eins“.
Die Ausscheidung für das Reifenhandwerk ist Bestandteil des vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) jährlich für alle Gewerke ausgeschriebenen Leistungswettbewerbs des deutschen Handwerks und wird vom Reifen-Fachverband Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk initiiert. In diesem Jahr folgten fünf der insgesamt sechs zuvor von den Vulkaniseurinnungen ermittelten Landessieger der Einladung und traten am 19. November in den Schulungsräumen der Stahlgruber-Stiftung München zum Bundeswettbewerb an. Innerhalb von acht Stunden galt es hier einen zweiteiligen Arbeitsauftrag bestmöglich auszuführen. In Teil 1 war ein Pkw-Reifen mit Laufflächenschaden unter Beachtung der geltenden Richtlinien fachgerecht zu reparieren, nach Instandsetzung zu montieren und auszuwuchten. Teil 2 verlangte das Freilegen des Reifenaufbaus im Bereich der reparierten Stelle durch abgestuftes Aufschneiden der Lauffläche. Dabei musste die Reparaturstelle in der Mitte liegen, die übrigen Reifenteile durften bei der Arbeit nicht verletzt werden. Reifenhersteller Goodyear Dunlop, der seit vielen Jahren den Wettbewerb sponsert, hatte hierfür einheitlich präparierte Neureifen zur Verfügung gestellt. Bis auf einige harmlose Schnittverletzungen verlief der Wettbewerb reibungslos. „Alle Teilnehmer arbeiteten sehr engagiert und auf einem sehr hohen Niveau, daher lag die spätere Punktevergabe auch in einem engen Bereich“, berichtet Dirk Hübener (Reifen Hübener, Wolfenbüttel), der zusammen mit zwei Mitarbeitern der Stahlgruber-Stiftung die dreiköpfige Prüfungskommission besetzte. Deren Vorsitzender Heinz Laatsch konstatiert: „Entscheidend waren am Ende lediglich Kondition und Konzentration.“ Keine Kleinigkeit, denn für die Erledigung des Arbeitsauftrags waren insgesamt acht Stunden Arbeitszeit veranschlagt.
Umso erfreulicher sind die Ergebnisse des langen Tages – hier im Überblick:
1. Bundessieger: Tobias Lacina, Reifen Feneberg (Kempten; Landessieger Bayern)
2. Bundessieger wurde mit 88,5 Punkten und Note 2 Daniel Petschak von Reifen Petschak (Berka/
Werra; Thüringen)
3. Bundessieger (81 Punkte/Note 2): Christian Haar, Peter Mahnke GmbH (Kalübbe; Schleswig-
Holstein)
4. Platzierung (80 Punkte/Note 3): Jann-Eike Büsing, Reifendienst Reil (Westerstede; Niedersachsen)
5. Platzierung (75 Punkte/Note 3): Brian Reynolds, Reifen Hofmann GmbH & Co. KG (Bebra; Hessen).
(oth)