Zum ersten mal empfängt die Messestadt Köln vom 11. bis zum 15. Oktober die Massen der interessierten Biker in den neuen, großen Messehallen und da ist es mit der bisher geübten Einigkeit vorbei: Die italienische Piaggio-Gruppe mit den Marken Piaggio, Aprilia, Moto Guzzi bleiben der größten europäischen Zweiradmesse fern. Sie sparen ihre Neuheiten für die Eicma auf, die vom 14. bis 19. November in Mailand stattfindet.
Dabei wollen die versammelten Motorradhersteller auf der Messe in Köln mit einem Feuerwerk an Neuheiten noch einmal so richtig Appetit machen auf neue Bikes – vor der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung. Hersteller und Händler hoffen auf eine Weihnachtsgeschäft mit vielen vorgezogenen Käufen. Vor allem die japanischen Hersteller stellen deshalb besonders viele Neuheiten und verlockende Angebote in Aussicht. Und auch der IVM, der Industrieverband Motorrad, sieht in puncto Neuzulassungen schon wieder Silberstreifen am Horizont. Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Reiner Brendicke sprach bereits von „positiven Absatzerwartungen“. Was den Messeveranstaltern dabei nicht zupass kommt ist dass die Eicma, die bisher im Wechsel mit der Intermot das Motorradpublikum in den Bann zog, von nun an jedes Jahr ihre Tore öffnen will. Damit wären die Aussteller mit doppelten Ausgaben besastet. Wozu das führen kann zeigt die Entscheidung der Piaggio-Gruppe.
Immerhin: Der italienische Hersteller Ducati wird auf beiden Messen vertreten sein. Immerhin präsentieren auf dem Kölner Messegelände 1.112 Anbieter ihre Produkte. Und bis auf die genannten Ausnahmen wird auch die gesamte Motorradpalette vertreten sein. Da dürfen natürlich auch die Reifenhersteller nicht fehlen: Bridgestone wird beispielsweise eine Neuheit präsentieren: Der BT 21 wird kommen als Ablösung für den Tourenreifen BT 20. Seine Features: vorne und hinten Stahlgürtel sowie 2 Gummimischungen am Hinterrad – damit bringen die Japaner eine High-Tech-Reifen auf den Markt, der alles dran hat, was im Motorradreifenbau modern ist. Verfügbar soll der neue Gummi ab der neuen Saison sein und gleich die komplette Dimensionspalette abdecken. Mit den wichtigsten Freigaben, versteht sich. Außerdem gibt es am Bridgestone-Stand noch einen neuen Motorcross-Reifen zu bewundern. Continental, die von Jahr zu Jahr Zuwächst im Marktanteil verbuchen und sich auch in der Presse präsent (siehe Motorradfahrer 10/2006, S. 70) halten, werden auf der Messe in Köln endlich den neuen Rennreifen präsentieren, den ContiRaceAttack, der schon beim 1000 km-Rennen von Hockenheim am Anfang des Jahres eingesetzt wurde. Ab nächstes Jahr soll er auch über den Tresen gehen. Einzig Dunlop wird man vermissen. Aber die Marke hatte in diesem Jahr ohne andere Akzente gesetzt als Messeauftritte – Dunlop fehlte auf der „Reifen“ und auf der Nfz-IAA in Hannover.
Die Veranstalter erwarten an den 5 Messetagen rund 200.000 Besucher, es gibt zahlreiche Events, Shows und auch Rennen sowie die Möglichkeit auf dem Freigelände über 200 neue Motorräder auszuprobieren. Die Tageskarte kostet 12 Euro für Erwachsene, ermäßigt 6 Euro, Jugendliche zahlen 2,50 Euro und Kinder bis 11 haben freien Eintritt.
