Lanxess treibt die Digitalisierung seiner Produktion voran: Der Spezialchemie-Konzern hat ein System zur Analyse von Zeitreihendaten in weiten Teilen seines weltweiten Anlagenparks implementiert. Fast zwei Drittel seiner rund 120 Betriebe wurden mit der Self-Service-Analyseplattform TrendMiner der Software AG ausgestattet, darunter alle großen Produktionsstandorte in Deutschland, Belgien, den USA und Indien. Lediglich kleinere Betriebe mit weniger komplexen Prozessen sind noch nicht von der Implementierung erfasst, teilt das Unternehmen mit.
Mit TrendMiner können Produktions-Mitarbeiter laut Unternehmensangaben eigenständig Fertigungsprozesse und Messdaten analysieren, Muster und Trends in diesen Daten aufspüren und so Produktionsunregelmäßigkeiten erkennen. Typische Anwendungsfälle sind die Kapazitätserhöhung, die Vorhersage von Wartungsstillständen, die Qualitätssteigerung von Produkten oder der effizientere Rohstoff- und Energieeinsatz. Jörg Hellwig, Chief Digital Officer von Lanxess, betont die wirtschaftlichen Vorteile: „Der Einsatz von Datenanalyse-Tools in der Produktion ist ein klarer Business Case. Das haben die Tests mit TrendMiner gezeigt. Mit dem erfolgten Roll-out hebt LANXESS die Optimierungspotentiale nun im gesamten Konzern.“
In ersten Projekten hat Lanxess eigenen Angaben zufolge seine Kapazitätsauslastung in einzelnen Betrieben signifikant erhöht, den Ressourceneinsatz optimiert und seine Wartungskosten gesenkt. Mitunter wurden so sechsstellige Euro-Beträge eingespart. Die digitale Transformation diene darüber hinaus der Weiterentwicklung der Mitarbeiter. 2017 hat Lanxess seine Digitalisierungsinitiative gestartet. Dafür hat der Konzern einen eigenen Bereich gegründet. Zentrale Handlungsfelder der Initiative sind die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle, die Einführung neuer Technologien entlang der Wertschöpfungskette, der Aufbau und die Nutzung von Big Data sowie die Verankerung digitaler Kompetenzen bei den Mitarbeitern.
(kle)