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Reifenindustrie

AutoZeitung/GTÜ-Winterreifentest: Auffälligkeiten bei Nokian WR D4

Das Thema der Glaubwürdigkeit von Reifentests begleitet die Branche seit Monaten. Wir als Fachmedium registrieren bei vielen Handelsakteuren eine Verfestigung der Skepsis gegenüber den Prüfeinheiten und Testabläufen. Den Höhepunkt erlebte die Diskussion im Kontext des Nokian-Bekenntnisses zur Manipulation. Dass im aktuellen Test von AutoZeitung und GTÜ erneut Auffälligkeiten beim Testkandidaten Nokian WR D4 bestehen, sorgt in Kreisen der Branche erneut für Unmut.

Das Thema der Glaubwürdigkeit von Reifentests begleitet die Branche seit Monaten. Wir als Fachmedium registrieren bei vielen Handelsakteuren eine Verfestigung der Skepsis gegenüber den Prüfeinheiten und Testabläufen. Den Höhepunkt erlebte die Diskussion im Kontext des Nokian-Bekenntnisses zur Manipulation. Dass im aktuellen Test von AutoZeitung und GTÜ erneut Auffälligkeiten beim Testkandidaten Nokian WR D4 bestehen, sorgt in Kreisen der Branche erneut für Unmut.

Trotz deutlicher Abweichungen im Nachtest erhält das finnische Gummi ein "sehr empfehlenswert". Nokian spricht von "produktionsbedingten Abweichungen". Stéphane Clepkens, Product Manager Centrale Europe, berichtet auf Anfrage der Gummibereifung: ”In unserem Austausch mit der AutoZeitung haben wir per Mail am 21. Juni darauf hin gewiesen, dass wir den Produktionsprozess in unserem russischen Werk anpassen mussten. Im Zuge der Produktionsumstellung haben wir Tests durchgeführt, diese haben sehr kleine Abweichungen ergeben. Die Abweichungen von 6 Prozent decken sich nicht mit dem, was wir getestet haben.” Die AutoZeitung kommentiert die Abweichungen wie folgt: "Wir bemerkten, dass es Fertigungsschwankungen von Werk zu Werk gibt. So wies der von Nokian gelieferte WR D4 aus finnischer Produktion einen um 6,5 Prozent besseren Nassgriff auf als das gekaufte Produkt aus einem russischen Werk." Laut Nokian soll es ab der DOT 2116 keine Unterschiede zwischen den beiden Werken mehr geben. Auf Nachfrage der Redaktion, warum der Reifen trotz signifikanter Abweichungen im Test belassen und mit "sehr empfehlenswert" beurteilt wurde, versichert das Test-Team der AutoZeitung, dass das Leistungsvermögen auch des Gummis aus russischer Fertigung der genannten Bewertungskategorie entspricht. In der Oktober-Ausgabe ordnet Olaf Tewes die Vorgehensweise ein.

Getestet wurden insgesamt 13 Winter- und ein Ganzjahresreifen der Größe 205/55 R16. Es siegt mit deutlichem Abstand der Continental Winter Contact TS 860. Der Conti wird als sehr "stark auf Schnee, top auf Wasser und effizient" bewertet. Auf Platz 2 folgt dann schon der Nokian WR D4. Dieser bremse stark auf nasser und trockener Piste. Erwartet stark erweist sich der Nokian-Reifen auf Schnee. Ein "sehr empfehlenswert" erhält auch der Pirelli Cinturato Winter. "Der Pirelli fährt bei Nässe und Schnee ganz vorne mit". Schwächen zeige er aber auf trockener Piste.

Im weiteren Ranking platzieren sich die "sehr empfehlenswerten" Goodyear UltraGrip9 ("sehr guter Allrounder"), Michelin Alpin 5 ("Klasse Balance im Schnee und bei Nässe", aber "Durchschnitt im Trockenen"), das Ganzjahresprofil Michelin CrossClimate ("super im Trockenen, gut bei Nässe, ausreichende Leistung auf Schnee"), der Dunlop WinterSport5 ("viel Grip auf verschneiter Piste", "bei Nässe und Trockenheit weniger griffig") und der Hankook Winter i*cept RS2 ("sehr gute Schneeperformance", "im Regen schwach auf der Bremse"). 

Als "empfehlenswert" werden noch der Bridgestone Blizzak LM001 ("gut im Trockenen, aber langer Bremsweg", "ist es nass, fehlt es an Grip") und der Nexen Winguard Snow`G WH2 ("guter Schneegrip, agil im Trockenen", bei Regen mit Schwächen") eingestuft.

Nur bei "bedingt empfehlenswert" sind laut AutoZeitung und GTÜ der Kumho WinterCraft WP71 ("kurze Bremswege", aber "bei Nässe passt Leistung nicht"), der Vredestein Wintrac Xtreme S ("Nässedefizite werfen trotz guter Trockenperformance zurück") und der GT Radial Champiro WinterPro HP ("auf Schnee unharmonisch, langer Trockenbremsweg"). Der Westlake SW 618 fällt gar völlig durch, ist "nicht empfehlenswert": "Kaum Grip im Schnee unsicher im Regen, sehr hoher Rollwiderstand".

Die GTÜ bilanziert als Testpartner: Die Markenreifen im gehobenen Preissegment absolvierten die Tests auf winterlichen Straßenverhältnissen ohne größere Ausrutscher. Lediglich ein Reifen aus asiatischer Produktion (Westlake) fiel wegen mangelhafter Sicherheit durch. Leider gibt es auf dem deutschen Markt noch immer Winterreifen speziell aus Asien, vor denen die GTÜ-Sicherheitsexperten regelrecht warnen müssen. Zu diesen Kandidaten gehöre die Marke Westlake aus China. "Der Winterreifen SW 618 legt insbesondere bei Nässe mit langem Bremsweg und frühem Aquaplaning ein sehr unsicheres bis gefährliches Fahrverhalten an den Tag. Von solchen Reifen sollte man allein aus Gründen der Sicherheit lieber die Finger lassen", so die GTÜ.

Lesen Sie sämtliche Testergebnisse in unserer Winterreifendatenbank.

(kle)

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