Michelin gelingt es mit der Präsenz auf der neuen Branchenmesse THE TIRE COLOGNE, einen Teil der Unnahbarkeit abzulegen, die der Marke von vielen Akteuren aus dem europäischen Reifenhandel zugeschrieben wird. Die Franzosen zeigten ihr Produktportfolio in abgefahrenem Zustand, um der Strategie der „Long Lasting Performance“ eine nachhaltige Bildhaftigkeit zu verleihen.
Das Vermarktungsdogma der aktuellen Ära ist das der „Long Lasting Performance“. Die Gummis aus Frankreich sollen über die gesamte Lebensdauer ein konstant hohes Leistungsniveau bieten. Die Marketingstrategie wird mit Argumentationsketten der Nachhaltigkeit gefüttert. Für den Handel erwächst daraus ein Problem, denn letztlich können final weniger Reifen verkauft werden, wenn diese bis auf die gesetzlich definierte Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern heruntergefahren werden. Mit Blick auf Umweltbelange und Ressourcenschonung macht diese Philosophie aber unbedingt Sinn. Für Michelin geht es aktuell darum, wie Anish K. Taneja (President Michelin Europe North) der Redaktion überzeugend erklärt, dem Handel aufrichterweise die Unbedingtheit dieser Produktphilosophie näher zu bringen. Und durchaus auch die Chancen darin zu erkennen. Michelin selbst versucht sich mit seiner „Long Lasting Performance“-Vermarktung gegenüber der Konkurrenz im Premium- und unteren Preissegment zu unterscheiden.
Anish K. Taneja begegnete der Redaktion in souveräner Weise. Seine Ausführungen wirkten authentisch und inhaltlich überzeugend. Der von der gesamten Michelin-Mannschaft jugendlich inszenierten Uniformierung – getragen wurden Chucks, Jeans und ein flockiges Bomberjäckchen – unterwarf sich konsequenterweise auch Taneja. Keine Spur von peinlicher Gewolltheit. Offen und verbindlich – Michelin nutzte die Messe, um Produkte wie den Alpin 6, den Cross Climate+ oder Reifenserien aus dem Zweiradbereich und Nutzfahrzeug-Segment sowie die mit dem Kreativpreis prämierte Lösung Track Connect in frischer Weise zu präsentieren.
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(kle)