Foto: Vernier/JBV NEWS

Reifenindustrie

Kalkulierte Provokation

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 19. November 2017 hat ein lesenswertes Interview mit dem Michelin-Chef Jean-Dominique Senard unter anderem zum Thema Winter- und Ganzjahresreifen veröffentlicht. In der marketinggetriebenen Präsentation des CrossClimate im Vorfeld des Genfer Automobil Salons in 2015 sprachen alle Michelin-Verantwortlichen von einem „Sommerreifen mit guten Wintereigenschaften“. Im Interview hat Senard den Begriff Ganzjahresreifen im Zusammenhang mit dem CrossClimate benutzt. Das ist fein für den Außendienst, denn er muss nun nicht mehr die „marketingtechnische Krücke“ verwenden.

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 19. November 2017 hat ein lesenswertes Interview mit dem Michelin-Chef Jean-Dominique Senard unter anderem zum Thema Winter- und Ganzjahresreifen veröffentlicht. In der marketinggetriebenen Präsentation des CrossClimate im Vorfeld des Genfer Automobil Salons in 2015 sprachen alle Michelin-Verantwortlichen von einem „Sommerreifen mit guten Wintereigenschaften“. Im Interview hat Senard den Begriff Ganzjahresreifen im Zusammenhang mit dem CrossClimate benutzt. Das ist fein für den Außendienst, denn er muss nun nicht mehr die „marketingtechnische Krücke“ verwenden.

Ein anderes Statement lässt aufhorchen. Angesprochen auf die Qualität von Wettbewerbsreifen antwortet der Michelin-Chef doch sehr vage, greift jedoch damit zahlreiche Reifenhersteller an: „Bei manchen anderen Herstellern, vor allem aus dem Billigreifensegment, gibt es hingegen Produkte mit programmiertem Lebensende“. Damit zielt er nicht nur auf Hersteller von Billigreifen, sondern auch auf andere Anbieter ab. Der Vorwurf, dass Reifen hergestellt werden, die nach kurzer Zeit kaputt gehen, steht im Raum und wirft nicht gerade ein gutes Licht auf einen global agierenden Wirtschaftszweig. Es stellt sich die Frage, warum er diese Schärfe in das Thema bringt. Sind es zu geringe Reifenumsätze in Deutschland, oder sind es fehlende Marktanteile im Ersatzgeschäft? Für einen weltweit agierenden Reifenhersteller ist diese Art der Stimmungsmache doch untypisch.

Im weiteren Verlauf bemerkt er, dass Autofahrer in Deutschland weder Sommer- noch Winterreifen benötigen würden. Es würde lediglich ein Ganzjahresreifen benötigt. Da stellt sich die Frage, warum Michelin bei diesen Erkenntnissen überhaupt noch Sommer- und Winterreifen produzieren lässt, wenn alles mit nur einem Reifen abgedeckt werden kann.

Die Aussage, dass Autofahrer mit dem Ganzjahresreifen alle Bedürfnisse abdecken können, eignet sich hervorragend als gute Promotion für den Reifenverkauf im Reifenfachhandel. Es könnte alles so einfach sein. Wir benötigen nur noch Ganzjahresreifen und decken damit jeden Bedarf ab. Für die Fahrzeugindustrie und die Logistiker ein sehr vorteilhaftes Szenario. Ich stelle mir gerade einen Porsche 911 vor, der mit einem Ganzjahresreifen unterwegs ist. Mit diesem Geschäftsmodell kann der Reifenfachhandel und alle, die Reifen im Ersatzgeschäft verkaufen, die Türen schließen. Gott sei Dank wird es nicht so weit kommen.

Die letzte Ausgabe dieses Jahres beinhaltet noch einmal zahlreiche interessante Themen. Die Landtechnikmesse Agritechnica ist gerade zu Ende gegangen und wir geben Ihnen einen ersten Stimmungsbericht zu diesem boomenden Segment. Zahlreiche Reifenhersteller und Großhandelsunternehmen zeigen mit Ihrer Beteiligung, dass das AS-Reifensegment Potenzial hat. Unser Schwerpunktthema „It spezial“ informiert Sie wieder über  neue Konzepte und Ideen sowie Software-Updates. Lesenswert ist hier sicherlich die Studie zu Ganzjahresreifen im Online-Geschäft. Ein Highlight dieser Ausgabe ist sicherlich die Berichterstattung zum Pirelli Kalender 2018.

Das Team von AutoRäderReifen-Gummibereifung wünscht einen friedlichen Jahresausklang.

Gute Geschäfte

Olaf Tewes

(oth)

Reifenhandel

BRV fordert mehr Sachlichkeit in punkto Ganzjahresreifen

Das Thema Ganzjahresreifen beschäftigt seit längerem die Branche. Kürzlich veröffentlichte AutoBild einen Ganzjahresreifentest, der für Diskussion sorgte. Hinzu kam, dass fast zeitgleich der Michelin-Chef Jean-Dominique Senard in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ den Ratschlag gab: „Ich empfehle ihnen, einen Allwetterreifen zu kaufen“, und dass obwohl der Hersteller seinen CrossClimate stets betont als „Sommerreifen mit Wintereigenschaften“ bezeichnete und den Begriff „Ganzjahresreifen“ in Zusammenhang mit seinem Produkt mied.

    • Reifenhandel

Reifenindustrie

AutoBild sieht viele „befriedigende“ Ganzjahresreifen

Mit dem CrossClimate besetzt Michelin ein Segment, das der Konzern jahrelang gemieden hat. AllSeason-Produkte aber werden immer stärker nachgefragt. Auch das Test-Team der AutoBild trägt dieser Entwicklung Rechnung und hat sich 10 Profile der Dimension 205/55 R16 vorgenommen. Der Michelin CrossClimate geht als „vorbildlich“ aus den Prüfungen hervor.

    • Reifenindustrie

Reifen

Weltpremiere für Michelin CrossClimate in Genf

Michelin präsentiert im Umfeld des Automobil Salons Genf den CrossClimate. Ab Mai dieses Jahres können Autofahrer in ganz Europa den neuen Michelin CrossClimate kaufen. Der Reifen wird vorerst in 23 Größen von 15 bis 17 Zoll erhältlich sein.

    • Reifen, Ganzjahresreifen

Reifenindustrie

AutoZeitung: Ganzjahresreifen bleiben Kompromisslösung

Das Thema Ganzjahresreifen beherrscht die Branche - folglich hat sich auch das Reifentest-Team der AutoZeitung intensiv mit den "Alleskönnern" beschäftigt. Es siegt ein Reifen, der vom Hersteller in dieser Gattung als "Sommerreifen mit Wintereigenschaften" eigentlich gar nicht angesiedelt sein soll: Der Michelin CrossClimate - na sowas auch.

    • Reifenindustrie