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Reifen

Heißes Frühjahr für Supersportler

Fachjournalisten gewährten die Pneuspezialisten von Continental zum Ausklang des vergangenen Jahres bereits einen Vorgeschmack auf das, was die Freunde von Supersportlern und UHP-Bereifung im Frühjahr 2010 erwartet. Im portugiesischen Portimao wurde der neue „ContiSportContact 5 P“ präsentiert – ein rasantes Vergnügen.

Fachjournalisten gewährten die Pneuspezialisten von Continental zum Ausklang des vergangenen Jahres bereits einen Vorgeschmack auf das, was die Freunde von Supersportlern und UHP-Bereifung im Frühjahr 2010 erwartet. Im portugiesischen Portimao wurde der neue „ContiSportContact 5 P“ präsentiert – ein rasantes Vergnügen.

Auf der letztjährigen IAA in Frankfurt konnte man ihn schon auf einigen Fahrzeugen von Mercedes AMG und dem neuen Audi TT RS montiert sehen. Die Vorgabe der Continental-Verantwortlichen ist eindeutig: Der neue „ContiSportContact 5 P“ soll besonders Supersportler und Tuning-Fahrzeuge der Oberklasse schmücken und mit der richtigen Bodenhaftung ausstatten. Das Reifenprofil, der Unterbau und die Mischung sollen den großen Ansprüchen der Fahrzeughersteller und der Tuningspezialisten gerecht werden.

Beim „ContiSportContact 5 P“ sollen die Beschleunigungskräfte auch für anspruchsvolle Fahrzeuge von der Hinterachse optimal übertragen werden. Der Schlüssel hierzu ist ein Profildesign, das mit Hilfe einer großen Bodenaufstandsfläche maximale Kraftübertragung sichert. Zwei massive Mittelbänder des asymmetrisch aufgebauten Profils liefern den Grip für die Hinterachsbereifung. Im gleichen Moment soll die Blockstruktur der äußeren Reifenschulter für die gute Übertragung von Seitenkräften sorgen. Die Conti-Entwickler schaffen es hierdurch, dass Lenkbefehle schnell und sicher umgesetzt werden. Eine zusätzliche Steigerung dieses Effekts wird durch den Verzicht auf eines der beiden Mittelbänder beim Vorderachsreifen bewirkt. So können die Blockstrukturen für das Handling noch breiter ausgelegt werden. Das Nachgeben der Blöcke wird verhindert, indem die Profilblöcke der Reifenmitte durch kurze Stege untereinander abgestützt werden. Die unterschiedliche Profilierung der Vorder- und Hinterachse sorgt laut den Reifenspezialisten aus Hannover also für den entscheidenden Vorteil. Bei Fahrzeugen mit starker Motorisierung und Hinterachsantrieb wird durch die unterschiedlichen Reifengrößen an den Achsen das Beschleunigen und Bremsen optimiert. Die außerdem erzeugten fahrdynamischen Vorteile dürften bei Tunern und sportlichen Fahrern Anklang finden. Die Reifendesigns der Vorder- und Hinterachse sind auf ihre Montage an den einzelnen Achsen hin so abgestimmt, dass sie auf unterschiedlichen Straßenbedingungen ein Höchstmaß an Sportlichkeit und Flexibilität bieten. Beim „ContiSportContact 5 P“ realisiert Continental eine Mischform zwischen den sonst eher üblichen Block- und Bandprofilen. Das Ergebnis ist die Zusammenführung der Vorteile beider Lösungen. Die Blockprofile sorgen für eine gute Haftung bei der Kurvenfahrt, die Bandprofile gewährleisten eine hohe Steifigkeit in Umfangsrichtung und damit kurze Bremswege und eine direkte Ansprache beim Einlenken in Kurven.

Besonders auf nasser Fahrbahn zeigt sich oftmals die Qualität eines Reifens. Sichere Fahreigenschaften entscheiden über den Kauf oder Nichtkauf. Continental hat daher seinen jüngsten Hochleistungsreifen mit einer Vielzahl kleinerer Profilblöcke auf den mittleren und seitlichen Laufflächenbereichen bestückt, so dass eine große Anzahl von Querkanten auf der Reifenfläche entsteht. Diese Querkanten sorgen dafür, dass das Wasser unter den Profilblöcken schnell abgeleitet werden kann. Auf Nässe entscheidend ist selbstverständlich auch immer die Profiltiefe eines Reifens. Diese sollte eine bestimmte Grenzen keinesfalls unterschreiten. Nur so kann das gefürchtete Aufschwimmen verhindert werden. Continental empfiehlt wie auch der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk, dass Sommerreifen mit einer Profiltiefe von unter drei Millimetern auszutauschen sind. Auch der „ContiSportContact 5 P“ braucht ausreichend tiefe Nuten zwischen den Profilblöcken, so dass das Wasser schnell aus der Bodenaufstandsfläche abgeleitet kann werden. Diese Abnutzungsgrenze wird sichtbar über den so genannten Sommer-TWI (Tread Wear Indicator) markiert. Dies ist ein drei Millimeter hoher Steg zwischen den Profilblöcken, die Position wird auf der Reifenflanke durch zwei Regentropfen mit einem darunter liegenden „X“ gekennzeichnet. Bilden diese Stege eine Fläche mit den umgebenden Profilblöcken, ist das Profil bis auf die Grenze von drei Millimeter abgenutzt.

Ein ebenfalls entscheidendes Kaufkriterium ist mittlerweile der Rollwiderstand. Die Reduzierung des Rollwiderstandes erreichen die Ingenieure von Continental durch die Weiterentwicklung der unterschiedlichen Bauelemente. Die Laufflächenmischung hat den größten Einfluss auf die im Grunde entgegen gesetzten Reifeneigenschaften „Haftung“ und „Rollwiderstand“. Die Cap, also der obere Bereich, wurde derart konzipiert, dass guter Grip für schnelle und sichere Übertragung von Brems- und Lenkbefehlen sowie für hohe Beschleunigung gewährleistet ist. Die darunter liegende Mischung (Base) sorgt hingegen für einen möglichst niedrigen Rollwiderstand. Wirkliche Details der Laufflächenmischung lassen sich die Reifenentwickler von Conti natürlich nicht entlocken. Klar, die Geheimrezeptur seines Zaubertranks würde auch Miraculix niemals verraten.

Für Supersportler und Tuning-Fahrzeuge der Oberklasse jedenfalls hat Continental mit dem „SportContact 5 P“ einen interessanten Reifen entwickelt. „Der neue ContiSportContact 5 P ist ein Reifen für Fahrer von Sportwagen. Er hat ganz sicher ein extrem hohes Niveau und ist in meinen Augen der beste Sportreifen auf dem Markt. Er ist für Fahrer auf öffentlichen Straßen und für ambitionierte Fahrer auf Rennstrecken gedacht“, definiert Dr. Burkhard Wies, Leiter Pkw-Reifenlinien-Entwicklung von Continental, die Bestimmung des neuen Pneus. Laut den Firmen-Verantwortlichen ist der neue Sommerreifen die Idealbesetzung für Fahrzeuge wie den Audi TT RS, Mercedes AMG C 63 oder andere Sportler der Spitzenklasse. Wurden diese Wagen bislang oftmals mit Reifen bestückt, die aus bestehenden Serien an die hohen Herstelleransprüche angepasst wurden, so bieten die Hannoveraner nun mit dem neuen Supersportreifen ein maßgeschneidertes Produkt für die Erstausrüstung sowie höchste Ansprüche im Ersatzgeschäft. Die Conti-Verantwortlichen zeigen sich auch bei den erwarteten Absatzzahlen für den „ContiSportContact 5 P“ zuversichtlich. Speziell Reifen mit den Geschwindigkeitsfreigaben ab 240 km/h seien in Europa in den letzten Jahren deutlich stärker nachgefragt worden. So habe zwischen 2005 und 2009 der Marktanteil von 12 auf 16 Prozent zugenommen. Sein Debüt im Reifenhandel soll der „ContiSportContact 5 P“ im Frühjahr 2010 feiern. Im Jahr 2011 dürfte wohl auch „ContiSportContact 5“ folgen.

(kle)

Reifenindustrie

Conti: Markt für Supersportreifen wächst deutlich

Die Nachfrage von Reifen für das Tuning-Segment wird in den nächsten vier Jahren deutlich anziehen. Experten des Reifenherstellers Continental gehen davon aus, dass der Bedarf in Europa bis 2008 auf 26 Millionen Stück jährlich ansteigt. 2004 wurden rund 16 Millionen Reifen mit Freigaben von mehr als 240 km/h nachgefragt. Continental ist in Europa Marktführer bei den Reifen im Tuningbereich und arbeitet in Entwicklungspartnerschaften eng mit führenden Fahrzeugveredlern zusammen.

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