Der Wettbewerb um den Teile-, Zubehör-, Reifen- und Servicekunden wird immer intensiver und die Anforderungen an die Marktbeteiligten wachsen unter anderem aufgrund der Digitalisierung und Vernetzung der Fahrzeugkomponenten und der Serviceprozesse. Dies hat das diesjährige 18. Kölner Aftersales Forum der BBE Automotive unter dem Motto „Trends, Herausforderungen und Chancen im Aftermarket 2020plus“ noch einmal deutlich gemacht.
Eckhard Brandenburg, Projektmanager und Senior Consultant, BBE Automotive GmbH, stellte die „Trends“ vor, die den Aftermarket der Zukunft bestimmen werden. Seine positive Nachricht vorweg: „Wer die Trends der Zeit beachtet und die sich daraus ergebenden Veränderungen der Kundenansprüche und Marktgegebenheiten frühzeitig adaptiert, wird es schaffen, erfolgreich zu sein und zu bleiben.“ Zudem mahnte er zu keiner Panik. „Der Markt ist da und bleibt auf absehbare Zeit eher stabil“, so Brandenburg. Dennoch dürfe man nicht außer Acht lassen, dass die technologischen Anforderungen steigen werden. Man muss sie erkennen und auch das Chancenpotential wahrnehmen. Hinzu kommt, dass parallel zum Konsolidierungsprozess neue Player und Formate den Aftermarket verändern werden. Außerdem nimmt der Kampf um den Kunden zu und verändert sich. „Dies zwingt zu neuen Strategien unter der Beachtung der zunehmenden Digitalisierung und der Preistransparenz“, sagt Brandenburg.
Doch wie sehen die Trends im Detail aus, die den Aftermarket der Zukunft bestimmen werden? Zum einen nannte Eckard Brandenburg die zunehmende Bedeutung älterer Fahrzeuge. Die Qualitätssteigerungen der Vergangenheit würden nun ihre Wirkung zeigen. Doch eine Qualitätssteigerung bei Teilen sei nicht zu erwarten. Als weiteren Trend nannte er die Ausweitung der Aftersales-Aktivitäten der OEMs. „Die Automobilhersteller treiben mit ausgeweiteten Finanz- und Garantieleistungen, Flatrate-Angeboten, Kundenzurückgewinnungs- und Loyalitätsprogrammen sowie weiteren kunden- und fahrzeugbezogenen Angebotsvarianten – in Form von zweiten Teile- und Servicelinien – die weiche Steuerung der Kunden in ihre Fabrikatsbetriebe voran“, so Brandenburg dazu. Als Beispiel nannte er „Direkt Express“ von VW – Schnellreparaturen für ältere Fahrzeuge – und „Service & Smile by Mercedes-Benz“. Ein anderes Beispiel ist PSA. Mit „Distrigo“ haben sie eine eigene Vertriebsmarke für Mehrmarken-Ersatzteile etabliert, mit der das Unternehmen zum „One Stop Shop“ der Mehrmarken-Ersatzteile wird.
Lesen Sie mehr über die Trends Digitalisierung, Zugang zu den im Fahrzeug erzeugten Daten, Einfluss von Intermediären, steigende Preistransparenz und Angebotsvielfalt sowie E-Mobilität, steigende Komplexität der Fahrzeuge und Konsolidierung im Aftersales in der August-Ausgabe von AutoRäderReifen-Gummibereifung.
(akl)